Liebe
Den bekannten Song der Beatles „All you need is Love“ hat wohl jeder im Kopf. Und tatsächlich kann man die Liebe als eine der wichtigsten Triebfedern der menschlichen Existenz bezeichnen. Unzählige Sprichwörter beschreiben das Gefühl der Liebe, die Flügel verleiht, Schmetterlinge im Bauch flattern lässt, aber auch blind macht. Liebe ist ebenso vielfältig wie unterschiedlich in ihrer Ausdrucksweise. Sie richtet sich nicht nur auf eine bestimmte Person wie in der romantischen Liebe, sondern auch auf die Liebe zwischen Eltern und Kinder oder die Liebe zu Tieren. Sie kann positiv und bereichernd sein, aber auch negative Aspekte beinhalten, wie in der besitzergreifenden Liebe. Der Soziologe J. A. Lee hat in den 70-er Jahren die verschiedenen Arten der Liebe aufgelistet: die romantische Liebe ist von der körperlichen Anziehung und dem sexuellen Interesse geprägt, man möchte dem geliebten Menschen körperlich nahe sein. Die besitzergreifende Liebe ist eine potenzierte Form der romantischen Liebe, bei der der geliebte Mensch zum Lebensmittelpunkt wird, die aber die Angst vor dem Verlassenwerden beinhaltet. Die spielerische Liebe scheut hingegen zu enge Verbindungen, man möchte keine Verpflichtungen eingehen, oft wechselnde oder nur kurzzeitige Partnerschaften sind ein Merkmal dafür. Freundschaftliche Liebe entwickelt sich häufig aus schon länger bestehenden Bekanntschaften, bei denen gemeinsame Interessen besonders ausschlaggebend sind. Toleranz, Respekt und Vertrauen spielen hier eine wichtige Rolle. Bei der pragmatischen Liebe stehen Gründe der Vernunft im Vordergrund, eine Beziehung einzugehen, wobei Gefühle einen nicht so großen Stellenwert einnehmen oder erst mit der Zeit wachsen. Wer altruistisch liebt, der stellt die Bedürfnisse des Partners an erste Stelle und ist bereit, dafür seine persönlichen Wünsche zurückzustecken. Das kulturelle Umfeld und das persönlich Erlebte haben einen wesentlichen Einfluss darauf, zu welchen der oben genannten Liebesschemata man tendiert.
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